Hatha Yoga, Kundalini Yoga & mehr

Hatha Yoga

Wie schon erwähnt bedeutet das Wort Yoga so viel wie, „anjochen“ oder „verbinden“. Yoga ist eine Methode, um Körper, Geist und Seele zu vereinen. Das Worte Hatha setzte sich aus den beiden Silben Ha und Tha zusammen. Ha bedeutet so viel wie Sonne und Tha so viel wie Mond. Die Sonne steht für das männlichen Prinzip, den Spirit, den Geist, die Aktion und das Rationale, somit steht Tha, der Mond, für das weibliche Prinzip, die Materie, die Intuition und die Gefühle in jedem Menschen. Der Hatha-Yoga stammt aus dem Tantrismus, und versucht mit Hilfe von

^   Asanas – die Körperhaltungen
^   Pranayamas – die Atemtechniken
^   Bandhas – die Energieverschlüsse
^   Mudras – die Siegel oder Gesten

die beiden Polaritäten (männlich & weiblich, Spirit & Materie, oben & unten, Rational & Intuition usw.) wieder zu verbinden und auszugleichen Hatha hat aber auch eine zweite Übersetzung und bedeutet so viel wie „gewaltsame Anstrengung“ oder „intensives Bemühen“, um diese Vereinigung zu erreichen und den Körper von negativen körperlichen und emotionalen Spannungen zu befreien, damit das Prana (Lebensenergie) frei durch den Körper fließen kann.

Kundalini Yoga

Die Kundalini ist eine konzentrierte Energie des göttlcihen Bewusstseins am untersten Ende der Wirbelsäule. Durch den Kundalini-Yoga versucht man diese Energie zu wecken und sie bewusst durch die Wirbelsäule bis zum Kronen-Chakra oberhalb des Scheitels zu lenken, damit sie sich dort mit dem göttlichen Bewusstsein vereinigen kann. Methoden zur Weckung und Lenkungen dieser Energie sind die Pranayamas, Bandhas und Mudras, die auch im Hatha-Yoga vorkommen. Hatha und Kundalini-Yoga sind sehr eng mit einander verbunden. Sie entstammen den selben Yoga-Schriften. Eine davon ist die Hatha-Yoga Pradipika. Der Hatha-Yoga verhilft durch die Asanas (Körperhaltungen), Karanas (Bewegunsabfolgen) und einfachen Atemübungen den Körper von physischen, emotionalen und psychischen Verspannungen zu befreien, so dass das Prana (Lebensenergie) frei durch den Körper fließen kann. Der Kundalini-Yoga nutzt auch die oben erwänhten Methoden erweitert sie aber durch fortgeschrittene Pranayamas mit Atemverhalten, Kumbhaka genannt, den Bandhas und Mudras um das Prana, die Lebensenergie, bewusst durch den Körper zu lenken. Diese letzten Formen von Energielenkung sollte nur unter Anweisung eines geübten und erfahrenen Yogalehrers erfolgen. Es gibt somit keine Trennung zwischen dem Hatha-Yoga und dem Kundalini-Yoga. Sie sind die zwei Seiten einer Medalie – sie bedingen sich.

Nada Yoga

Nada-Yoga ist die Wissenschaft vom Klang. Es ist die Wissenschaft, die den Weg zu dem allumfassenden und alldurchdringenden Bewusstsein, dem Brahman aufzeigt. Nada bedeutet so viel wie Ton oder Klang, Yoga wiederum ist der Weg, der zum Zustand der Einheit mit dem höchsten Bewusstsein führt. So gesehen ist der Nada-Yoga ein Übungsweg der mittels des Tones oder des Klanges den Zustand des Einsseins anstrebt. Nada-Yoga ist einer der ältesten Yoga-Wege, der bereits im vedischen Zeitalter praktiziert wurde. Die Vedischen Hymnen sind Ausdruck des Wissens um die Macht des Wortes, der Rhythmen und Klänge. Fast 2000 Jahre später erfuhr der Nada-Yoga eine weitere Ausgestaltung im Tantrismus.

Der Nada wird als Urgrund der Schöpfung in einer Vielzahl der tantrischen Schriften erwähnt und erläutert. Wie bereits im Veda, war das Mantra unverzichtbarer Teil des tantrischen Rituals, als auch der Initiation (Einführung eines Außenstehenden in eine Gemeinschaft). Im Kontext des Hatha-Yoga wird der Nada-Yoga besonders im vierten Kapitel der Hatha-Yoga-Pradipika erläutert. Die Sprache des Nada-Yoga oder des Mantra-Yoga ist Sanskrit. Sanskrit gilt, wie eingangs erwänht, als heilige Sprache, d.h. in dem Wort, in dem Klang schwingt das Bezeichnete. Der Ton bzw. der Klang des Wortes bildet gewissermaßen eine Brücke zu dem Bezeichneten, so dass eine Resonanz entsteht, wodurch derjenige, der den Ton oder Klang erzeugt, sich mit der Kraft dessen, was er anruft, verbindet. Deshalb ist es bei Aufnahme der Mantra-Übungspraxis auch noch nicht wichtig, ob man versteht was man singt, ob man „schief“ singtc oder Ausdrücke nicht korrekt wiedergibt, trozdem wirkt es auf subtiler und feinstofflichere Ebenen und bringt sein tiefes Wissen in das Bewusstsein des Menschen und der Welt. Die Mantra-Rezitation spielt im Integralen Yoga eine wichtige Rolle, da sie ein wichtiger Bestandteil ist um Meditation vorzubereiten, aber auch um sich für höhere Bewusstseinsebenen zu öffnen.

Meditation

Meditation stammt von dem lateinischen Wort meditatio und dem Verb meditari, was bedeutet „nachdenken, nachsinnen, überlegen“. Es ist zudem mit den lateinischen Wörtern mederi „heilen“ und medicina „Heilkunst“ verwandt. Im griechischen bedeutet es „denken, sinnen“.
Meditation heiß auf Sanskrit Dhyana und ist die siebte Stufe im achtstufigen Pfad des Patanjali.

Es ist nicht einfach Meditation zu erklären, denn jeden Augenblick kann ein Zustand entstehen, der die Gesamtheit des Seins erfasst und uns ein vollkommendes Bewusstsein von Klarheit, Schönheit, Frieden, Seligkeit und Liebe durchdringt.

Ein allgemeiner Grundgedanke der Meditation ist es, in der Stille Abstand zu nehmen von den Eindrücken der Sinne und mit tieferen Ebenen des eigenen Selbst in Verbindung zu treten. Außerdem versucht die Meditation den Menschen von den Verwicklungen im Leben zu befreien, also die Verhaftung an Gegenständen oder Personen und versucht dadurch einen objektiveren, freien Geist zu schaffen, der frei ist von leidvollen Verstrickungen. Durch die Versenkung in sich, die Auseinandersetzungen mit den eigenen Schwierigkeiten und den Herausforderungen im eigenen Leben, soll der Meditierende etwas von dem, was er in der Meditation erfährt, mit in das äußere Leben mitnehmen und diese Erfahrung integrieren und dort z.B. die erlangte Ruhe und Gleichmütigkeit auch unter schwierigen Umständen beibehalten. Es gibt verschiedene Formen und Techniken der Meditation, wie z.B. die Mantra-Rezitation, die Meditation über Aspekte des Göttlichen, Atem- & Bewusstseinsmeditation, Meditation auf eine Leere etc..

Im Integralen Yoga dient die Meditation als Methode zur Selbstvervollkommnung, so wie es oben schon beschrieben wurde. Die Erfahrungen die in der Meditation erfahren werden, müssen in das Wachbewusstsein mitgenommen und in das Leben integriert werden. Eine ständige Hingabe und Öffnen dem Göttlichen gegenüber, in jedem Augenblick des Lebens, stellt die höchste Form der Integralen Meditation dar.